Fortschritt und Rückschläge – Die Weiterentwicklung unseres Standorts
Unser Standort wächst – mit Erfolgen und Herausforderungen, vom PV-Ausbau bis zum Wasserschaden.
10. Januar 2025
| Ayensudo/Ghana

Einmal mehr möchten wir euch kompakt von den Fortschritten auf unserem Organisationsgrundstück in Ghana berichten. Während wir in den vergangenen Monaten viele positive Veränderungen auf unserer Workshop- und Produktionsstätte erzielen konnten, stellte uns ein schwerer Wasserschaden im Oktober erst einmal vor unerwartete Probleme.
Ein schwerer Rückschlag: Wasserschaden und Materialverlust
Im Oktober 2024 kam es in unserem bisherigen Büro und Lagerraum zu einem Wasserschaden, der zahlreiche PV-Komponenten und Materialien für unsere PV-Installationen und Solar-Workshops unbrauchbar machte.

Über Tage drangen Wassermengen in die Räumlichkeiten ein, wodurch viele empfindliche Bauteile, Laderegler und Kabel stark beschädigt oder völlig zerstört wurden. In den angemieteten Räumlichkeiten hatten wir schon zuvor leichte Probleme mit Wasser gehabt, die seitens der Vermietung aber nicht rechtzeitig beseitigt und auch nach unserem Angebot auf anteilige Kostenübernahme der Reparaturkosten nicht behoben wurden. Aufgrund fehlender Alternativen konnten wir kurzfristig keine neuen Mieträume finden.
Diese Verluste haben nicht nur finanzielle Auswirkungen auf unsere Gesamtarbeit, sondern beeinträchtigten auch unsere Bildungsangebote erheblich, da die notwendigen Materialien für die Workshops fehlen und erst nach und nach wieder ersetzt werden können.
Zusätzlich zu den Sachschäden war der Wasserschaden so gravierend, dass wir unsere bisherigen Büro- und Lagerräumlichkeiten kurzfristig und endgültig verlassen mussten. Dies stellte unser Team vor große logistische Herausforderungen, da schnell Platz für alle Materialien und Werkzeuge gefunden werden musste.
Zwischenlösung: Das „Lagerbüroschlafzimmer“
So kam es zur Einrichtung eines „Lagerbüroschlafzimmers“. Ein Raum, der eigentlich als Übernachtungsmöglichkeit für unsere Angestellten dient, wurde so umgestaltet, dass auch die Werkzeuge und Materialien untergebracht werden konnten. So übernachteten auf 16 Quadratmetern zwischen PV-Modulen, Ladereglern, Schraubenschlüsseln, Kanistern mit Bauchemikalien und Elektrowerkzeugen nun auch noch regelmäßig bis zu drei Personen – darunter auch unser Vorstand David Bittner während seines dreimonatigen Aufenthalts in Ghana zwischen Oktober und Januar. Dieser Zustand ist derzeit sehr herausfordernd und verlangt von allen viel ab. Zudem reicht der Platz zur Lagerung aller Materialien kaum aus.
Eigene Räumlichkeiten für langfristige Unabhängigkeit

Um solchen Herausforderungen in Zukunft besser gewachsen zu sein, haben wir beschlossen, unsere Infrastruktur auf unserem eigenen Organisationsgrundstück weiterzuentwickeln. Dort haben wir inzwischen eine Fläche erschlossen, auf der ein neues Büro mit angeschlossenem Lagerraum entstehen soll. Diese Räumlichkeiten werden nicht nur unsere Arbeitsbedingungen verbessern, sondern uns auch langfristig unabhängiger machen. Ein eigenes Büro direkt am Organisationsstandort bedeutet für uns zudem, regelmäßig weniger Mietkosten zahlen zu müssen und eine zentrale Anlaufstelle für unsere Projekte und Projektpartner zu haben.
Die Möglichkeit, die wichtigen Büroarbeiten direkt auf unserem Grundstück zu erledigen und Materialien direkt vor Ort zu lagern, erlaubt uns außerdem, effizienter und stressfreier zu arbeiten. Es wird einfacher, Materialien sicher zu lagern, Geräte instand zu halten und neue Projekte direkt vor Ort zu koordinieren. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft unserer Organisation.
Gelungene Herausforderung: Die Inbetriebnahme unserer Hydraulikpresse

Neben den vorbereitenden Arbeiten fürs neue Büro und Lager konnten wir eine weitere große Hürde meistern: die Inbetriebnahme unserer Ziegelstein-Hydraulikpresse. Die Herausforderung hierbei lag zum Ende hin vor allem in den hohen Anlaufströmen, die der Elektromotor benötigt, um auf seine Nenndrehzahl zu kommen. Da wir unsere Presse ausschließlich mit Solarstrom betreiben, mussten wir eine passende Lösung finden, um diese Leistung bereitzustellen. Nach intensiver Planung, mehreren Testläufen und viel Unterstützung durch unser Vereinsmitglied und Elektrotechniker Hendrik haben wir es schließlich geschafft – die Hydraulikpresse läuft jetzt vollständig mit erneuerbarer Energie!
Dies ist ein echter Meilenstein für unsere Arbeit, denn mit der Hydraulikpresse können wir nun nachhaltige Baumaterialien ohne Muskelkraft herstellen, welche unsere vorherige manuelle Ziegelsteinpresse noch benötigte. Dadurch wird es nach längerer Pause wieder möglich, ressourcenschonend und unabhängig Baustoffe für unsere Projekte zu produzieren und diese langfristig als Alternative zu herkömmlichen Baumaterialien zu etablieren.
PV-Anlage erweitert
Auch unsere eigene PV-Anlage konnten wir noch einmal durch einen zusätzlichen PV-String und mehr Speicherkapazität erweitern. So können wir mit unserer Solaranlage nun auch während regenreicher Tage in der Regenzeit durchgängig arbeiten und überschüssigen Strom den umliegenden Häusern zur Verfügung stellen. Eine Erweiterung auf ein dreiphasiges System mit Anschluss von weiteren Maschinen musste aufgrund fehlender Finanzierung allerdings aufgeschoben werden.