Brunnenbau für Aquaponik-Projekt
Zwischen November 2022 und Februar 2023 haben wir einen Brunnen für ein gemeinnütziges Aquaponik-Projekt gebaut.
10. März 2023
| Komenda/Ghana
Zum erneuten Mal haben wir zwischen November vergangenen Jahres und Februar 2023 einen Brunnen konstruiert. Der Bau fand in Komenda statt und wird zukünftig ausreichend Wasser für ein gemeinnütziges Aquaponik-Projekt zur Verfügung stellen.
Aquaponik: ein nachhaltiges landwirtschaftliches System
Aquaponik ist ein Kofferwort aus Aquakultur und Hydroponik. Dementsprechend wird bei diesem Verfahren die Aufzucht von Wassertieren (Aquakultur) mit dem Anbau von Nutzpflanzen (Hydroponik) kombiniert. Durch das gegenseitige Bereitstellen von Nährstoffen und gereinigtem Wasser entsteht ein Kreislauf, der viele Vorteile für den Bauern mit sich bringt.
Ohne an dieser Stelle zu tief in das Thema Aquaponik einzusteigen, liegen die Vorteile zum Beispiel in einer effektiven Nutzung von Ressourcen wie Wasser und Nährstoffen. Außerdem wird durch die Zirkulation im geschlossenen Kreislauf Wasser in geringeren Mengen benötigt als bei der konventionellen Fischzucht und dem Anbau von Nutzpflanzen. Auch vermindert sich die Belastung der Umwelt durch das Wegfallen der sonst problematischen Überdüngung des Wassers in der Fischzucht.
Ein Brunnen in einfacher und günstiger Bauweise
Ziel des Aquaponik-Projekts wird es sein, Menschen in der ländlichen Region rund um Komenda in Schulungen in diese Art der Landwirtschaft einzuführen und zu qualifizieren, eine eigene Aquaponik-Landwirtschaft aufzubauen. Dazu gehört auch die Einrichtung der Infrastruktur, die natürlich möglichst erschwinglich sein soll.
Anstatt einen Bohrbrunnen kostenintensiv mit Maschinen herzustellen, haben wir den Brunnen günstig in traditioneller Bauweise gegraben. Dadurch konnten wir auch erneut Menschen aus Komenda Arbeit beim Brunnenbau anbieten, anstatt die finanziellen Mittel für eine Maschine auszugeben.
Der Bauprozess
Die Planung des Brunnens begann im November 2022. Nach Festlegung eines geeigneten Standorts wurde Ende November der Bau begonnen. Dabei wird je nach Wunsch des Auftraggebers ein kreisförmiger Schacht mit einem Durchmesser von 1,10 m bis 1,60 m in den Boden gegraben. Nach einer Tiefer von circa einem Meter wird der erste Schachtring gemauert. Im weiteren Verlauf wird dann mit Schaufeln, Spitzhacken und anderem Werkzeug sukzessive nach unten gegraben, bis man auf eine Schicht trifft, die ausreichend Wasser führt. Dabei rutscht der gemauerte Ring immer weiter nach unten und wird oberhalb weiter aufgemauert.
Besonders das Hochziehen des Aushubs bedeutet viel Arbeit. Ein Eimer gefüllt mit einem Schlamm-Mix aus Erde und Wasser kann gerne gut 15 Kilogramm wiegen.
Der ganze Vorgang dauerte mehrere Wochen und wurde im Januar 2023 abgeschlossen.
Zum Ende haben wir den Brunnen bis auf eine Brüstungshöhe von 1,00 m aufgemauert, sodass niemand in den Brunnen fallen kann. Der vorletzte Arbeitsschritt war die Verlegung von Leerrohren, die zur Wasserstandsmessung und zum Durchführen der Rohre und Kabel für die spätere Pumpe benötigt werden.
Ganz am Schluss wurde ein 200 kg schwerer Brunnendeckel betoniert, der zukünftig die Öffnung des Brunnens bedeckt und gleichzeitig die Wartung des Brunnens ermöglicht.
Das Bauwerk wird bald mit einer Pumpe ausgestattet, die mit Energie aus einer Photovoltaik-Anlage betrieben wird.